Interessiert man sich nicht für die einzelnen Reaktionen, sondern will ein Maß für die Wahrscheinlichkeit dafür angeben, dass irgendeine Reaktion eintritt, so addiert man die Wirkungsquerschnitte aller Einzelreaktionen.
Man bezeichnet diese Summe als totalen Wirkungsquerschnitt

s
total = s tot  
Ein Beispiel wäre s tot = s elastisch + s inelastisch  
Definiert wird der totale Wirkungsquerschnitt s total auf die gleiche Weise wie der Wirkungsquerschnitt:   der totale Wirkungsquerschnitt  


in Worten:  

Die Interpretation dieser Formel entspricht der des Wirkungsquerschnitts, mit dem Unterschied, dass sich s tot auf alle möglichen Reaktionen bezieht. 


Für die Streuung von Elektronen an Protonen bei einer Elektronenenergie von 100 GeV wird ein bestimmter totaler Wirkungsquerschnitt gemessen. Bei gleicher Energie wird nun die Strahlteilchenrate verdoppelt.  
Welches Ergebnis erwartest du aufgrund obiger Formel für s tot  
Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus: 

 
Es finden doppelt so viele Reaktionen pro Zeiteinheit  statt. 
Der Wirkungsquerschnitt ist nur noch halb so groß. 
Der Wirkungsquerschnitt bleibt gleich. 
Kommentar:  
 
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Streu-Experimente - Der totale Wirkungsquerschnitt s tot  
Der Wirkungsquerschnitt, bezieht sich auf die geometrische Form eines Targets bzw. die "Form" seines Wechselwirkungspotentials. So entspricht z.B. die geometrische Form     des Protons in etwa seiner Ladungsverteilung. Der Begriff "geometrische Form" ist bei so kleinen Teilchen nicht sehr aussagekräftig.      

Es gibt Experimente, z.B. Elektron-Proton-Kollisionen, bei denen nicht nur eine Art von Wechselwirkung auftritt, sondern mehrere. So können bei einer e-p-Kollision neben der elektromagnetischen auch starke und schwache Wechselwirkungen stattfinden.      
Man kann nun z.B. elastische und inelastisch Reaktionen getrennt betrachten und für die einzelnen Reaktionen auch einzelne Wirkungsquerschnitte festlegen, z.B. s elastisch und s inelastisch . " Elastisch " bedeutet, dass sowohl vor als auch nach dem Stoß dieselben Stoßpartner vorhanden sind, also keine neuen Teilchen erzeugt werden. Im Fall    
e-p-Kollision mit Jet-Bildung
(tief-)inelastischer Streuung werden neue Teilchen erzeugt oder es treten angeregte Teilchenzuständeauf, z.B. beim "Ankicken" eines Quarks mit anschließender Jet-Bildung (siehe obige symbolische Abb.) bei einer hochenergetischen e-p-Kollision.
Man beachte hierbei, dass bei einem Experiment sowohl elastische als auch inelastische Reaktionen auftreten.